Donnerstag, 29. Juni 2017

Werden und Vergehen - Leben und Tod


Ent-Wurzelt


fühlte ich mich nach einigen Wochen. Wir hatten unsere erste Station bei einem Freund aufgeschlagen im Nordosten von Brasilien, am Meer.
Zuerst fühlt es sich an wie Urlaub. Sonne, Sand und Meer. Wunderbar, toll.





Doch irgendwann hat jede einzelne Zelle meines Körpers realisiert, dass ich jetzt auf einem anderen Kontinent lebe, die Sprache weit davon entfernt ist, perfekt zu sein. 
Und überhaupt, was mache ich eigentlich da.
Tiefste Ängste des Getrennt und ent-wurzelt Seins tauchten mit einer Gewalt an die Oberfläche, dass es mich in meinen Grundfesten erschütterte.

Lange Strandspaziergänge mit Cara, unserer Mischlingshündin verbanden mich intensiv mit Mutter Erde und das Meer das der Inbegriff für Gefühle bedeutet, wogte und schwankte auch in meiem Sein.





Eine tiefgehende Transformation und ein neu geboren Werden verwoben sich mit den Erfahrungen und Wahrnehmungen am Strand.

In der "westlichen Welt" ist Tod und Sterben immer noch ein Tabuthema. Erst wenn es gar nicht mehr anders geht, man meist unfreiwillig damit konfrontiert wird, MUSS man sich damit beschäftigen.

Hier braucht man nur an den Strand zu gehen, und begegnet beinhart den Naturgesetzen.
Geier kreisen fast immer und ziehen ihre Runden, folgen ihrer Natur. Ich wußte gar nicht, wie schön Geier sein können, wenn man sie im sanften gleitenden Flug beobachtet, wie das Gefieder glänzt, wie anmutig die Bewegungen sind.





Freilebende Tiere kommen hierher zum Sterben, verstorbene Haustiere werden hierher gebracht. Vom Hausschwein, Katzen, Hunde, Gürteltiere, Hühner bis zu einer riesigen Wasserschildkröte habe ich alles an toten Tieren gesehen. Wurde mit der Vergänglichkeit konfrontiert, mit der Größe der Natur, die alles wie von alleine regelt und säubert und heilt.
Eine große Ehrfurcht und Demut hielt Einzug in mir und damit konnte das Urvertrauen in die Gewalten aber auch der versorgenden und nährenden Kräfte der Natur mich wieder er-füllen.

Heute Nacht hat auch mein Vater sein Körpergewand abgelegt und meine liebevollen Gedanken begleiten seine Seele beim Heimflug.
















Dienstag, 27. Juni 2017

Das Leben hat uns nach Brasilien gespült






Manchmal drängt das Leben. Es drängt einen mit solcher Macht vorwärts, dass es keinen Zweck hat, sich zu wehren. Widerstand entgegen zu setzen bedeutet das Leben selbst aufhalten zu wollen. 
Der Verstand wütet und flüstert oder schreit: bist du verrückt, wo bleibt deine Sicherheit, das kannst du nicht machen! Und noch dazu in deinem Alter. Das kann nicht gut gehen. Bleib in deinem Heimatland, bei deiner Familie, in deinen sicheren vier Wänden. Und Vieles mehr.

Es zieht uns schon lange hinaus in die Welt, doch die Zeit war noch nicht reif.
Und plötzlich war es soweit - wir mußten uns einfach diesem Drängen hingeben.
So hat uns das Leben nach Brasilien gespült.

Unser tiefster Herzenswunsch besteht darin im Einklang mit der Natur, mit anderen Menschen mit Mutter Erde friedlich zu leben. In Einfachheit, nicht hinterwäldlerisch und zurückgeblieben. Es gibt bereits viele Möglichkeiten ressourcenschonend Energie zu erzeugen, sich gesund zu ernähren durch eigenen biologischen Anbau von Obst und Gemüse, sich mit Naturmaterialien ein eigenes Haus zu bauen. Einfach WIRKlich in liebevoller Gemeinschaft zusammen zu leben und zu SEIN.

Gibts hier noch jemanden, den das anspricht?

Wir überlegen schon seit vielen Jahren, wie wir unseren Lebensstil verbessern können und haben uns schon lange aus dem "normalen" Leben zurückgezogen.






Seitdem Ewald und ich zusammenleben, haben wir immer unseren Lebensraum möglichst liebevoll und harmonisch gestaltet und unsere Gärten wurden zu energetischen Kraftplätzen. 







Vom Feng Shui Garten, Angel Garden zum Chakra Garten haben wir gelernt, geprobt, uns vorbereitet auf das, was jetzt kommen mag. Auf das, was durch uns auf die Welt kommen möchte.......







Montag, 26. Juni 2017

Radikal ehrlich





Ja, was bedeutet es, sich zu zeigen?
Nein, ich meine nicht meine Maske, das was vielleicht sein sollte. Das, was andere als "GUT" beurteilen würden. Das, was toll, schön und beklatschenswert wäre.

Ich meine, MICH. Mein Selbst, das was ich wirklich, wirklich bin, zu zeigen.
Das, was nicht perfekt ist genauso wie mein schönstes Strahlen, das aus dem Urgrund meines Seins emporsteigt. Weil es sein darf ohne Bewertung, weil ich das einfach bin.

Das ist nicht leicht. Vielleicht weil unsere gesellschaftlichen und schulischen Prägungen uns dermaßen zurechtgestutzt haben, dass wir uns einfach nicht mehr trauen ohne Maske herumzulaufen.
Aber es hilft nichts zu wissen oder auch nicht zu wissen, warum.
Ich muß mich selbst herausziehen, hochziehen aus der vermeintlichen Schuld anderer und mich hineinfallen lassen in meine eigene Selbst-Verantwortung.

Da ist es wieder, das Selbst. Wie geht das eigentlich ? Bin ich nicht egoistisch, wenn ich MEINEN Weg gehen will? 
Viele Jahre habe ich geglaubt, Verantwortung für die Familie zu haben und mich deshalb zurückstellen zu müssen. Zuerst alles für die anderen, dann irgendwann bin ich dran für Liebe, Aufmerksamkeit, Versorgung auf vielen verschiedenen Ebenen.
Ich bin auch schon längst draufgekommen, dass das nicht stimmt. Wenn ich mich selbst stets für andere entleere und gebe, ist irgendwann nichts mehr da. Weder für mich noch für die anderen.
So weit, so gut. Ich habe gelernt, auf mich zu schauen, mich aufzutanken, energetisch zu arbeiten, Familienstrukturen zu klären. Ja, Vieles ins Gleichgewicht zu bringen.

Aber jetzt schleiche ich um den Computer herum, verschiebe meine Absicht jeden Tag aufs Neue auf den nächsten Tag. Wie soll ich beginnen, mit einem Blog, einer HP ?
Ich kann das doch nicht selbst, von perfekt schon gar keine Spur. Also lass ich es.

Doch wenn ich die Augen schließe, ploppt es hoch. Tausend Ideen, wunderbare, kraftvolle Inspirationen, die ich gerne, nein eigentlich unbedingt in die Welt bringen möchte !

Warum, in aller Welt tue ich es nicht????

Doch, ich mache es. Ich beginne - JETZT !

mit bebendem Herzen    

Michaela

                                Spiegelfoto aus der Natur, selbst fotografiert